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Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie basiert auf wissenschaftlicher Forschung und soll dabei helfen, psychische und psychosomatische Beschwerden zu lindern oder aufzulösen. Dabei werden evaluierte Methoden eingesetzt, die unter anderem eine spezielle Gesprächsführung und eine zieldienliche therapeutische Beziehung sowie gewisse Übungen umfassen. Psychotherapie hat sich wiederholt als wirksam erwiesen und wird im Rahmen der Psychotherapieforschung kontinuierlich verbessert. Es werden aktuell vier Richtlinienverfahren ("Behandlungsformen") unterschieden, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Mein Vorgehen basiert auf der Grundlage der kognitiven Verhaltenstherapie.

Kognitive Verhaltenstherapie Die entscheidenden Behandlungsschwerpunkte lassen sich bereits aus dem Namen (KVT) ableiten. Einerseits ist da die “Welt der Gedanken” (Kognitionen), die unbewusst oder bewusst einen Einfluss auf unseren emotionalen Zustand haben. Dem Gefühl geht ein Gedanke voraus, der in der Therapie herausgearbeitet, geprüft und verändert werden soll, falls aus ihm seelisches Leid entsteht. Andererseits basiert die KVT auf den Lerntheorien, die davon ausgehen, dass wiederholte Verhaltensreaktionen auf bestimmte Umstände unsere Gedanken- und Gefühlswelt maßgeblich prägen. Muster, unter denen man leidet, sind somit (unbeabsichtigt) antrainiert und werden daher in der Verhaltenstherapie konfrontiert. Der Therapeut macht mit Ihnen bestimmte Verhaltensexperimente ("Was passiert, wenn ich X mache?") oder überlegt mit Ihnen, was Sie konkret anders tun können, um eine neue Lernerfahrung zu machen und diese durch Wiederholung zu festigen. Moderne KVT berücksichtigt dabei selbstverständlich biografische Prägungen, wodurch die Entstehungsgeschichte des Problems verstanden wird. Dies erleichtert meist das “Umdenken” und macht neue Verhaltensweisen nachvollziehbar und weniger bedrohlich. Mein Vorgehen integriert störungsspezifische Herangehensweisen mit übergreifenden Ansätzen. Letztere umfassen den Bezug auf Grundbedürfnisse nach der allgemeinen Psychotherapie nach K. Grawe, dialektische Gesprächsführung und Beziehungsgestaltung nach M. Linehan, sowie Modelle aus der Schematherapie sowie achtsamkeitsbasierten Verfahren.
Psychoanalyse Die analytische Psychotherapie ist das älteste therapeutische Verfahren, welches u.a. auf der Arbeit von Sigmund Freud gründet. Im Kern geht es darum, unbewusste bzw. nicht erlebbare psychische Vorgänge ins Bewusstsein zu holen und sie damit verständlich und evtl. veränderbar zu machen. Über die Beziehung zum (vergleichsweise eher zurückhaltenden) Therapeuten erlebt der Patient die unbewussten Aspekte seiner psychischen Schwierigkeiten intellektuell und emotional. Eine liegende Position mit dem Rücken zum Analytiker ist traditionell vorgesehen, aber heutzutage keine Bedingung mehr. Der Behandlungsumfang und die Sitzungsfrequenz sind im Vergleich zu den anderen anerkannten Verfahren am größten (bis zu 300 Stunden) bzw. am höchsten (bis zu 3 x pro Woche).


Tiefenpsychologisch fundierte Therapie Aus der psychoanalytischen Schule heraus hat sich die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie entwickelt. Den Schwerpunkt in diesem Verfahren bilden - ebenfalls unbewusste - Konflikte, bspw. zwischen Autarkie und Versorgung, die bewusst gemacht und bearbeitet werden. Dabei wird zielorientiert vorgegangen und der Fokus liegt deutlich auf der Gegenwart (im Gegensatz zu stärker vergangenheitsfokussierten PA). Einer der zentralen Methoden in der TP ist die “Deutung” und der Therapeut nimmt eine etwas aktivere Haltung ein, als in der PA. Das Setting unterscheidet sich ebenfalls zur PA: Patient und Therapeut sitzen sich in jedem Fall gegenüber, die Sitzungsfrequenz liegt bei 1-2 x pro Woche mit einem Behandlungsumfang von maximal 100 Stunden.
Systemische Therapie Die systemische Therapie, die sich aus der Familientherapie entwickelt hat, ist das jüngste Mitglied im Bunde der Richtlinienverfahren (seit 2018). Ihr Hauptmerkmal, besonders in Abgrenzung zu den anderen Verfahren, ist das stärkere Einbeziehen relevanter Personen aus dem System, also dem sozialen Umfeld, des Patienten in die Behandlung. Dabei geht man davon aus, dass die Probleme des Patienten, seine Symptome, Ausdruck von Störungen in seinem System (bspw. der Familie) sind. Eine der wichtigsten Methoden in der Therapie ist deshalb das zirkuläre Fragen, wobei eine Person angeregt wird, Annahmen über Motive und Gefühle Dritter zu treffen. Der Therapeut sieht sich nicht als Experte, sondern nimmt eine Haltung ein, welche davon ausgeht, dass der Patient die Ressourcen zur Lösung selbst schon besitzt. In der Regel finden die Sitzungen niederfrequenter statt (alle 2 - 4 Wochen) und belaufen sich auf einen Umfang von maximal 48 Stunden.
